So kannst Du Dich vor fremden Zugriffen auf Dein Amazon-Händlerkonto schützen

[Video] Im neuesten „Pfänder & Frank eCommerce-Talk“ beleuchten Markus Pfänder und Andreas Frank ein hochbrisantes Thema, das aktuell für viel Aufregung unter Amazon-Händlern sorgt: ein zweiter Block mit bisher diskreten Anbieterdaten, der sensible Informationen nach außen dringen lässt.

Schau dir jetzt den vollständigen „Pfänder & Frank eCommerce-Talk“ an. Darin erfährst Du mehr über die aktuellen Sicherheitsprobleme bei Amazon und was Du als Händler dagegen unternehmen kannst.

Pfänder & Frank – der eCommerce-Talk von SELR

Wir fassen hier die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Gespräch zusammen und zeigen auf, welche Schritte notwendig sind, um das Sicherheitsproblem einzudämmen, welches Amazon einfach nicht als solches anerkennen möchte.

Ein Datenleck bei Amazon

Markus Pfänder eröffnet das Gespräch mit dem Hinweis auf ein brisantes Thema für alle Amazon-Händler: Es gibt ein Datenleck. In Händlergruppen wurde letzte Woche festgestellt, dass sensible Daten wie Telefonnummern und E-Mail-Adressen, die eigentlich nur für die interne Kommunikation zwischen Amazon und Händlern gedacht sind, öffentlich auf den Amazon-Händlerprofilen zugänglich sind. Diese Informationen sollten eigentlich vertraulich bleiben, um die Sicherheit der Händlerkonten zu gewährleisten.

Sicherheitsrisiken und ihre Folgen

Andreas Frank beschreibt das Problem als klares Datenleck. Fakt ist, dass Daten, die nur für den Händler und Amazon bestimmt sind, nach außen dringen. Diese Daten umfassen Anmeldedaten, die für die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) verwendet werden. Sollte ein Hacker Zugriff auf diese Daten bekommen, kann er die 2FA umgehen und sich in die Händlerkonten einloggen. Andreas hat aus erster Hand erlebt, wie gefährlich das werden kann.

Reaktionen der Händler

Händler, die von diesem Problem betroffen sind, haben sich an Amazon gewandt und die unterschiedlichsten Ratschläge erhalten. Viele von ihnen wurden gebeten, ihre Daten zu ändern. Andreas hat jedoch herausgefunden, dass diese Änderungen oft ins Leere laufen. Die veröffentlichten Daten stammen häufig aus alten Datensätzen, die bei der ursprünglichen Anmeldung verwendet wurden und nichts in der Öffentlichkeit verloren haben.

Ein weiteres Problem ist die Kommunikation mit dem Amazon-Support. Händler berichten von inkonsistenten Antworten und abstrusen Lösungsvorschlägen. Andreas und Markus schildern ihre Erfahrungen mit dem Support und betonen die Notwendigkeit klarer, einheitlicher Prozesse bei Amazon.

Mögliche Lösungsansätze

Die aktuelle Situation erfordert dringende Maßnahmen. Andreas empfiehlt, die Zwei-Faktor-Authentifizierung über eine App wie Google Authenticator laufen zu lassen, anstatt über SMS oder Telefonanruf mit Bandansage. Solche Apps sind auch nicht unknackbar, aber sie bieten momentan die beste Sicherheit. Letztendlich muss Amazon das Problem endlich anerkennen und den Fehler mit den internen Daten im zweiten Block der Anbieterkennzeichnung beheben.

Link für Amazon-Händler zur Umstellung der Zwei-Schritt-Verifizierung (2FA) von SMS auf Authenticator-App: https://sellercentral.amazon.de/help/hub/reference/G202110780

Auch diese Maßnahme schützt Amazon-Händler nicht hundertprozentig vor einem Hacker-Angriff, aber die App schützt besser als die SMS-Version.

Andreas Frank weist darauf hin, dass Amazon möglicherweise nicht vollständig über das Problem informiert ist. Er fordert eine bessere Kommunikation und ein höheres Bewusstsein seitens des Unternehmens. Nur so können die notwendigen Schritte eingeleitet werden, um die Sicherheit der Händlerkonten zu gewährleisten.

Weshalb dieses Thema alle Händler betrifft

Auch wenn du noch nicht auf Amazon verkaufst, ist dieses Thema relevant. E-Commerce ist ständig im Wandel, und viele Händler werden früher oder später auf Amazon verkaufen wollen. Dieses Problem zeigt, welche Sicherheitslücken bestehen können und wie wichtig es ist, sich darüber im Klaren zu sein und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Die Herausforderung der Händler

Markus Pfänder und Andreas Frank diskutieren die Herausforderungen, denen sich Händler gegenübersehen. Sie betonen, dass viele Händler von Amazon abhängig sind und daher besonders vulnerabel für solche Sicherheitsrisiken. Die schlechte Kommunikation und die inkonsistenten Prozesse bei Amazon verschärfen die Problematik zusätzlich.

Andreas Frank hat in den letzten eineinhalb Jahren über 30 Händlerkolleginnen und Kollegen geholfen, deren Konten gehackt wurden.

Obwohl das eigentlich nicht seine Aufgabe als Online-Marketingexperte ist, hat er durch diese Erfahrung einen tiefen Einblick in die Dramatik solcher Fälle gewonnen.

Er weiß, wie schwer es ist, nach einem Hack wieder Zugang zum Konto zu bekommen und den normalen Betrieb wieder aufzunehmen. Dies kann Wochen oder sogar Monate dauern und bedeutet einen erheblichen finanziellen Verlust für die betroffenen Händler, bis hin zur Insolvenz.

Es ist von größter Bedeutung, dass Amazon das Problem endlich anerkennen möchte und schnell handelt. Bis dahin sollten Händler die empfohlenen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen und wachsam bleiben.

Andreas Frank, Herausgeber vom SELR eCommerce-Magazin

Sicherheitsrisiken und Datenlecks sind ernsthafte Themen, die kein Händler auf die leichte Schulter nehmen sollte.

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Lese hier auch den ersten Artikel zum Thema: Datenleck bei Amazon: Ein massives Sicherheitsrisiko für die Marketplace-Händler

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Über die Autor*innen

Andreas Frank

Andreas Frank ist ein Pionier der deutschen Digitalwirtschaft, hat seit 1992 mehrere Internetfirmen mit Erfolg gegründet und ist an acht Exits beteiligt. Er wohnt in Palma de Mallorca und führt seine auf digitale Geschäftsmodelle spezialisierte FrankVestor GmbH in Hamburg. Frank ist ausgebildeter Werbekaufmann und hat Marketing, Kommunikation und Wirtschaftsrecht studiert. Er ist als Berater, Investor und Redner tätig und engagiert sich seit vielen Jahren im Expertenrat des Händlerbundes.