E-Commerce-Coaching: Warum falsche Versprechungen Quereinsteiger in die Irre führen

Die Fakes und Lügen der eCommerce-Berater und Coaches

Coaches und Berater auf Social Media, insbesondere auf Instagram und TikTok, locken mit vermeintlich einfachen Erfolgsformeln und schnellen Gewinnen im E-Commerce. Besonders Quereinsteiger ohne kaufmännische Ausbildung oder Erfahrung im Onlinehandel werden oft mit unrealistischen Zahlen und überzogenen Versprechungen verführt.

Die Angebote erwecken den Eindruck, dass man mit nur 2 Stunden Arbeit am Tag – bequem vom Sofa oder vom Strand auf Bali aus – viel Geld verdienen kann. Doch die Realität sieht anders aus.

Genau darüber diskutieren Markus Pfänder und Andreas Frank in ihren eCommerce-Talk „Pfänder & Frank“.

Pfänder & Frank, der E-Commerce-Talk von SELR

Coaches spielen mit der Hoffnung der Menschen

Auf Plattformen wie Instagram setzen Coaches gezielt auf das emotionale Bedürfnis ihrer Zielgruppe nach Unabhängigkeit und finanzieller Freiheit.

Sie präsentieren ihre vermeintlichen Erfolgsgeschichten und verkaufen die Illusion, dass jeder durch E-Commerce in kurzer Zeit reich werden kann. Besonders junge Menschen, die von finanzieller Freiheit träumen und nach neuen Chancen suchen, fallen auf diese perfekt inszenierten Hochglanzwelten herein.

Ein typisches Beispiel: Ein Coach behaupten, dass man durch den Verkauf von nur 5 kleinen Artikeln pro Tag, mit einem Umsatz von je 30 Euro, im Jahr mehr verdienen könne als der durchschnittliche Deutsche mit einem stressigen Vollzeitjob. Diese Aussagen ignorieren jedoch die Vielzahl von Faktoren, die in die Kalkulation eines E-Commerce-Geschäfts einfließen. Quereinsteiger, die ohne wirtschaftliches Vorwissen in das Business einsteigen, kennen oft nicht die tatsächlichen Kosten, die in einem E-Commerce-Business anfallen – und genau das machen sich viele Coaches zunutze.

Doch hinter diesen Versprechen steckt oft nichts als heiße Luft. Die angeblich so erfolgreichen Coaches lassen es nämlich selten zu, dass ihre „Erfolge“ näher hinterfragt werden.

Statt handfester Beweise sprechen sie nebulös von ihren „vielen Firmen“, die sich beim genaueren Hinsehen oft als eine einzige angemeldete Einzelunternehmung entpuppen – ohne nennenswerte Erfolge oder Track Record. Ein kurzer Blick auf die Bewertungszahlen ihrer Produkte auf den großen Online-Marktplätzen reicht meist aus, um die Wahrheit zu erkennen.

Noch dreister: Einige werfen ihre Produkte zu Dumpingpreisen auf den Markt und kaufen sich damit indirekt positive Bewertungen, um den Eindruck von Erfolg zu erwecken – ein Erfolg, der wirtschaftlich nicht existiert, sondern nur auf Tricksereien basiert.

Auch die E-Commerce Berater, Coaches und Kursanbieter der aktuell aufkommenden Welle der „Low Content Bücher“ arbeiten exakt mit diesem Trick. Bei Verkaufspreisen von 6 oder 7 Euro bringen sie bei jedem Sale noch Geld mit, versuchen dann aber über Kursverkäufe ihren Schnitt zu machen.

Die Realität hinter den Versprechungen

E-Commerce bietet enorme Chancen, und mit Plattformen wie Amazon lässt sich tatsächlich ein erfolgreiches Geschäft aufbauen.

Doch der Weg dorthin ist selten so einfach, wie es dargestellt wird. Viele Coaches verschweigen oder verharmlosen entscheidende Aspekte eines Geschäftsmodells – etwa Steuern, Lager- und Logistikkosten, Retourenmanagement und Marketing.

Für jemanden mit kaufmännischer Ausbildung sind diese Faktoren selbstverständlich. Doch Quereinsteiger, die keine Erfahrung in diesem Bereich haben, tappen leicht in die Falle. Steuern, Abgaben, Werbekosten und Plattformgebühren schmälern die vermeintlichen Gewinne erheblich. So zeigt sich schnell, dass das Bild, das viele Coaches zeichnen, nicht der Realität entspricht.

Transparenz und Ehrlichkeit als Schlüssel zum Erfolg

Im neuen Talk betonen Pfänder und Frank, dass Ehrlichkeit und Transparenz im E-Commerce-Coaching unverzichtbar sind.

Es ist unseriös, Menschen mit unrealistischen Versprechungen in die Selbstständigkeit zu locken, ohne die echten Herausforderungen zu kommunizieren. 

E-Commerce ist kein SUHR-Business (Schnell und hektisch reich), sondern erfordert klare Planung, fundiertes Wissen und den Willen, sich den tatsächlichen Anforderungen zu stellen.

Die schnellen Lösungen, die viele Coaches präsentieren, sind oft Illusionen. Die Versprechen, die eine scheinbar einfache Erfolgsgeschichte vermitteln sollen, lassen wichtige betriebswirtschaftliche Grundsätze außer Acht. Erfolgreiches Unternehmertum erfordert mehr als nur ein paar Klicks am Tag.

Social Commerce: Die nächste große Welle im E-Commerce

Ein weiteres Thema, das in der aktuellen Folge angesprochen wird, ist der aufkommende Social Commerce. Andreas Frank, der die Entwicklungen in China seit Jahren verfolgt, sieht im Social Commerce das Potenzial, den E-Commerce grundlegend zu verändern. In einem begleitenden Webinar erläutert er, wie Händler diese Entwicklung nutzen können. Der Social Commerce wird in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen und als echter Gamechanger für den Onlinehandel wirken.

Von der Handelsware zur Eigenmarke: Vortrag auf dem Amazon Seller Day

Neben dem Webinar wird im Talk auch auf eine weitere Veranstaltung hingewiesen, bei der Markus Pfänder und Andreas Frank als Speaker auf der Bühne stehen. Am 25. Oktober sind sie wieder auf dem Amazon Seller Day in Leipzig und sprechen zum Thema „In 5 Schritten von der Handelsware zur Eigenmarke“. Der Vortrag zeigt, wie sich Händler durch die Entwicklung eigener Markenprodukte von der Konkurrenz abheben können – eine Strategie, die langfristig höhere Margen und eine stärkere Marktpositionierung ermöglicht.

Fazit: Augen auf bei der Wahl der E-Commerce Berater, Coaches und Berater

Viele Coaches nutzen die Motivation und das Vertrauen junger Menschen auf sehr dreiste Weise aus, indem sie ein verzerrtes Bild vom angeblich schnellen stressfreien Erfolg im E-Commerce vermitteln.

Doch wer in den E-Commerce einsteigen möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es keine Abkürzungen gibt. Erfolgreicher Onlinehandel erfordert fundierte Planung, klare Kalkulation und die Bereitschaft, sich intensiv mit den betriebswirtschaftlichen Aspekten auseinanderzusetzen.

Der Talk von Pfänder und Frank räumt mit den Mythen auf, die Quereinsteiger in die Irre führen, und zeigt, wie ein realistischer und transparenter Einstieg in den E-Commerce gelingen kann.

Wer sich vor den Fallen der E-Commerce Berater schützen möchte, sollte sich den Talk ansehen.

Schau dir jetzt die neue Folge des E-Commerce-Talks „Pfänder & Frank“ an und abonniere unseren Kanal, um keine Folge zu verpassen.


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Über die Autor*innen

Andreas Frank

Andreas Frank ist ein Pionier der deutschen Digitalwirtschaft, hat seit 1992 mehrere Internetfirmen mit Erfolg gegründet und ist an acht Exits beteiligt. Er wohnt in Palma de Mallorca und führt seine auf digitale Geschäftsmodelle spezialisierte FrankVestor GmbH in Hamburg. Frank ist ausgebildeter Werbekaufmann und hat Marketing, Kommunikation und Wirtschaftsrecht studiert. Er ist als Berater, Investor und Redner tätig und engagiert sich seit vielen Jahren im Expertenrat des Händlerbundes.